Es läuten die Glocken - warum nur ?
12.00 Uhr - Mittagsgeläut in allen Kirchen und Kapellen. Das verklingt nach etwa 5 Minuten wieder. Wie jeden Tag. Nur nicht diesen Donnerstag in Altenhellefeld! Denn es ist Christi Himmelfahrt.
Was viele im Dorf nicht mehr wissen und was ihnen zum Teil auch gar nicht auffällt, ist das verlängerte Mittagsläuten am Christi Himmelfahrtstag in der St. Antonius-Kapelle in Altenhellefeld. Es beruht auf einem alten Gelöbnis und soll die Dorfbewohner daran erinnern, Gutes zu tun. Vor etwa 100 Jahren tobte ein mehrtägiges schweres Gewitter über den Ortschaften des "Alten Testamentes". Leib und Leben der Menschen und auch die Häuser und Feldfrüchte waren in großer Gefahr. Die Altenhellefelder Bauern beteten in ihrer Not zu Gott und versprachen, sich zu revangieren, falls er sie vor größerem Schaden bewahren würde.
Das Gewitter ging vorüber und seitdem spendeten die Altenhellefelder am Christi Himmelfahrtstag für die Bedürftigen des Ortes. Sie brachten Eier, Brot und andere Naturalien in die St. Antonius-Kapelle und zwar in der Zeit, in der die Glocke nach dem Mittagsgeläut weitergeläutet wurde. Das war zu Beginn eine ganze Stunde, wurde aber im Laufe der Jahre aufgrund zurückgehender Teilnahme der Bürger auf eine halbe Stunde reduziert. Auch die Art der Spende änderte sich im Laufe der Zeit. Da auf Naturalien nicht mehr so viel Wert gelegt wird, brachten die Menschen nun Geld.
In den letzten Jahren geriet nun dieses Gelöbnis immer mehr in Vergessenheit. Den nachwachsenden Generationen fiel das verlängerte Geläut entweder gar nicht auf oder sie wussten nichts damit anzufangen. Da ein von den Vorfahren gegebenes Versprechen aber nicht so einfach im Sande verlaufen darf, wurden im Rahmen des jährlichen Antoniusfestes im Januar die Altenhellefelder befragt, ob dieser Brauch weiter aufrechterhalten werden soll. Die Mehrheit entschied sich dafür und so hoffen wir, dass in diesem Jahr das Christi Himmelfahrt´s Geläut nicht ungehört verklingt.